Shahid Khans Leidenschaft ist, tief in etwas einzutauchen und nicht locker zu lassen, bis er alles verstanden hat. Dies tut er auch als Yogalehrer: Er beschränkt sich nicht darauf, Asanas und Pranayama zu unterrichten, sondern will auch die Körperstruktur seiner Schülerinnen und Schüler verbessern.
„Yoga! Das Magazin“: Was ist dir beim Unterrichten wichtig?
Shahid Khan: Ich lege viel Wert auf die Ausrichtung des Körpers. Es gibt nur eine einzige richtige Stellung: wenn man nicht gegen die Schwerkraft kämpfen muss. Eine schlechte Haltung führt zu schlechten Gedanken und zu körperlichen Problemen. Die richtige Haltung führt zur richtigen Atmung, zur Konservierung der Energie und zu einem gesunden Hormonhaushalt. Wenn das stimmt, haben wir automatisch ein gutes Leben.
„Yoga! Das Magazin“: Du bist in Pune aufgewachsen. Welche Bedeutung hat B.K.S. Iyengar für dich?
Shahid Khan: Ich hatte von klein an in der Schule Yoga als Unterrichtsfach. Bei einem Besuch zu Hause in Pune im Jahr 2000 begleitete ich einen Freund ins Iyengar-Yogainstitut RIMYI und schaute B.K.S. Iyengar beim Üben zu. Ich war tief beeindruckt und inspiriert und begann selber intensiv Yoga zu üben. Von da an besuchte ich das RIMYI zweimal pro Jahr, um meine Praxis zu vertiefen und bei der Iyengar-Familie zu lernen. Inzwischen habe ich mit Yogveda Yoga meinen eigenen Stil entwickelt.
„Yoga! Das Magazin“: Du hast lange in Schweden gelebt und bei einem Pharmakonzern gearbeitet. Wieso wurdest du Yogalehrer?
Shahid Khan: Ich nutzte Yoga zuerst als Ausgleich zu meiner Arbeit und merkte zunehmend, dass ich nicht als Produktemanager weiterarbeiten wollte. Ich war erschöpft und der Yoga zeigte mir, dass man anders leben kann. Ich bin dankbar für meine Zeit im Pharmakonzern, denn ich erlebte am eigenen Leib, welche Probleme entstehen, wenn wir im Büro arbeiten und zu lange sitzen – was mit der Haltung passiert, wie man zu atmen beginnt. Diese Erfahrungen nutze ich jetzt beim Unterrichten.
Lesen Sie das Porträt über ihn in der aktuellen Ausgabe 1/17