Annette Sabersky war kein Fan von (Apfel)Essig, als sie mit den Recherchen für dieses Buch begann. Doch sie wollte mehr erfahren über dieses Allheilmittel, das in den letzten Jahren so populär geworden ist. Die Ernährungswissenschaftlerin tauchte tief ein: Sie las über 100 wissenschaftliche Studien zu den gesundheitlichen Aspekten, sprach mit Expertinnen und Essig-Herstellern, probierte Rezepte und kosmetische Behandlungen aus – und hat seither immer eine Flasche guten Bio-Apfelessig bei sich zu Hause. Denn Apfelessig reguliert den Blutzucker, hilft bei Entzündungen und ist ein probates Desinfektionsmittel – und damit ein guter Begleiter in der momentanen Zeit: eine Mischung aus Essigessenz und Wasser reicht, um unterwegs die Hände zu desinfizieren.
Das Buch ist übersichtlich und mit einem Auge aufs Praktische aufgebaut. Nach einem kurzen geschichtlichen Abriss geht die Autorin auf die verschiedenen Qualitäten von Apfelessig ein, worauf man beim Kauf achten muss und welche Art Apfelessig für welchen Zweck sinnvoll ist. Die besten und teuersten Essige sind nicht immer angebracht – beim Abschmecken von heissen Saucen oder bei Dampfbädern reicht ein günstiger, klarer Bio-Essig vollauf.
Erprobtes Hausmittel
Die zahlreichen Studien und Untersuchungen zeigen, dass es viele Gründe für ein Loblied auf den Apfelessig hat: So wirkt die Essigsäure antibakteriell und bietet sogar Viren die Stirn, hilft, dass stärkereiche Mahlzeiten bekömmlicher werden und erhöht die Ausscheidung von Fetten im Darm. Die Milchsäurebakterien wiederum stärken das Immunsystem, indem sie für ein gesundes Darm-Mikroklima sorgen.
Als erprobtes Hausmittel kann Apfelessig viele kleinere Leiden kurieren oder Erkrankungen vorbeugen. Wer sich etwas Gutes tun will, trinkt jeden Morgen ein Glas Wasser gemischt mit zwei Teelöffeln naturtrübem, rohen Apfelessig auf nüchternen Magen.
Von A wie Abnehmen über I wie Insektenstiche bis Z wie Zahnfleischentzündungen gibt Annette Sabersky einfache Tipps, wie der Apfelessig bei Beschwerden eingesetzt werden kann. Dazu zeigt sie, wie er in der Küche weit über die Salatsauce hinauswirkt – zum Beispiel als Backmittel, um Fleisch zart zu machen oder Pflanzenschutzmittel von Obst und Gemüse zu entfernen. Abgerundet wird das spannende Buch mit leckeren Rezepten wie Kichererbsencurry mit Brokkoli sowie fruchtig-sauren Tipps für Haut und Haar, wie folgende Gesichtsmaske:
Coole Gesichtsmaske
Den extra Kick Feuchtigkeit spendet eine Gesichtsmaske, die aus Gurke, Weizenkleie und Apfelessig hergestellt wird. Sie eignet sich insbesondere für trockene Haut. An heissen Tagen ist sie toll, da ihre Wirkung längere Zeit anhält.
So pflegt Apfelessig
➢ 100 g Gurke in Stücke schneiden und mit der Schale pürieren. 1 EL Weizenkleie und 1 EL Apfelessig dazugeben und alles gut vermischen. Eventuell noch etwas Kleie dazugeben, wenn die Masse zu dünn ist; es soll eine schöne streichfähige Paste entstehen. Die Gurken-Essig-Maske am besten abends nach der Gesichtsreinigung auftragen und mindestens eine Stunde einwirken lassen. Dann alles mit warmem Wasser abspülen.
Annette Sabersky. Apfelessig neu entdeckt. Der Alleskönner und seine unbegrenzten Möglichkeiten. Südwestverlag 2021. 176 Seiten, Fr. 25.90