Es tönt so einfach und banal: gut für sich selbst sorgen. Und doch tun wir das ganz oft nicht. Wir arbeiten bis tief in die Nacht, obwohl die Augen immer wieder zufallen, treffen uns mit Freunden, obwohl wir dringend ein bisschen Ruhe bräuchten oder fläzen auf dem Sofa und schauen einen Film, anstatt einen Spaziergang an der frischen Luft zu machen. Die Liste lässt sich beliebig verlängern.
Franziska Muri geht in ihrem neusten Buch erfrischend und zugleich tiefgründig der Frage nach, wieso wir uns bei der Selbstfürsorge immer wieder selbst in die Quere kommen. Sie betont, dass es nicht um die Selbstoptimierung geht, die aussen ansetzt, sondern darum, sich von innen her zu verändern: «Was mir besser zu funktionieren scheint als Strategien und Pläne, ist, das Gute und Förderliche ins Leben hineintröpfeln zu lassen», schreibt sie.
Sie unterteilt ihr Buch in die sieben Kapitel Begeisterung, Freiraum, Stimmigkeit, Verbundenheit, Vertrauen, Sinnhaftigkeit und Liebe. Sie taucht tief in diese Themen ein, zitiert Philosophen, Coaches und Wissenschaftler und gibt ganz viele Beispiele und kleine Übungen, die helfen, mehr bei sich anzukommen. So wird Selbstfürsorge – Selbstliebe – etwas, das immer wieder geübt werden kann und damit immer selbstverständlicher wird.
Gut für sich selbst zu sorgen, ist eine wunderbare Tätigkeit. Denn wenn ich liebevoll mit mir selbst umgehe und meine eigenen Bedürfnisse wahr- und ernstnehme, wirkt sich das automatisch auf mein Umfeld aus, bin ich liebevoller und freundlicher gegenüber andern. Was wäre das für eine schöne Welt, in der wir alle, jede und jeder einzelne, gut für uns selbst sorgen würden! Franziska Muris Buch ist ein Schritt in diese Richtung.
Franziska Muri. Selbstfürsorge. Die 7 Geheimnisse des liebevollen Umgangs mit dir selbst. Integral Verlag 2019. 223 Seiten, Fr. 25.90