Es ist wunderbar, dass es den internationalen Frauentag gibt und einmal jährlich ganz bewusst den Leistungen (und schwierigen Bedingungen) vieler Frauen gedacht wird. Doch noch wichtiger ist, dass sich der Alltag auch die restlichen 364 Tage mehr den weiblichen Bedürfnissen anpasst. In ihrem schönen Buch „Back To The Roots“ geht Josianne Hosner genau auf dieses Thema ein.
Sie lehrt Frauen, auf ihren natürlichen Rhythmus zu hören. Zu oft sind wir nicht mit unserem Körper verbunden und versuchen ständig, 110 Prozent zu liefern. Wir hören nicht auf unseren Zyklus, weil wir zu beschäftigt mit unserem Alltag sind. Auch nicht-menstruierende Menschen erleben diese Zyklen, die an den Mondphasen erkannt werden können:
Frühling – die Präovulation, erster Halbmond
Während des Frühlings erwacht unser Körper und unsere Empfindungen nehmen zu. Wir können alles viel schneller erledigen als sonst, denken praktisch und logisch, sind ungehemmt, neugierig und frisch. Unser Leben fühlt sich leicht an.
Sommer – die Ovulation, Vollmond
Im Sommer fühlen wir uns in die ganze Welt verliebt. Wir sind mit der Fülle des Universums verbunden und sind bereit für alles. Wir haben Energie, Motivation und Freude.
Herbst – die Prämenstruation, zweiter Halbmond
Im Herbst kommt unsere innere Kritikerin gerne zum Vorschein. Wir fühlen uns gereizt, aber zugleich auch selbstbewusst. Der Herbst ist nicht die Zeit, um neue Projekte zu starten, sondern um über bereits vorhandene zu reflektieren. Im Herbst sollen wir entscheiden, wo etwas sterben muss und wo es Raum für Wachstum gibt. Eine Stunde mehr Schlaf tut jetzt besonders gut.
Winter – die Menstruation, Neumond
Der Winter ist eine Zeit des Wartens. Mit jeder Menstruation werden kleine Tode unterstützt. So kann man jeden Monat das Loslassen üben. Oft kommt während der Menstruation entweder Resttrauer oder Restwut zum Vorschein. Wenn man sich in dieser Phase Ruhe gönnet, findet ein enormer Stressabbau statt.
Wir alle, auch die Männer, haben einen individuellen Zyklus. Das zyklische Leben gibt dem Alltag einen gesunden Rhythmus. Wenn wir Termine und Pläne zyklisch überdenken, sind wir nicht nur effizienter, sondern auch mental und physisch gesünder.
Mehr zu diesem Thema in der aktuellen Ausgabe 1/21.
Josianne Hosner. Back To The Roots. Zyklisch leben mit immenser Freude. Quittenduft Verlag. 2020.