Der Wunsch nach Wahrheit und Freiheit zieht sich seit früher Jugend durch das Leben der Yoga- und Achtsamkeitslehrerin Doris Iding. Mit ihren zahlreichen Büchern und ihrem Unterricht will sie die Menschen auf entspannte Weise in die innere Freiheit führen. Kein Wunder, haben die Corona-Krise und die rigorosen Massnahmen der Regierungen bei ihr zu vielen Fragezeichen geführt.
„Yoga! Das Magazin“: Wie kamst du zum Yoga?
Doris Iding: „Mit 15 Jahren las ich Hermann Hesses ,Siddharta‘ und dachte: Da fasst jemand in Worte, was meinem Sein entspricht. Damals begann meine spirituelle Suche; ich versuchte herauszufinden, was unseren innersten Kern ausmacht. Ich befasste mich mit Buddhismus sowie Schamanismus und studierte Ethnologie. Seit 1991 beschäftige ich mich mit den Lehren des Yoga und suchte dabei die Antwort auf die Frage: Wie werde ich frei?“
„Yoga! Das Magazin“: Was ist für dich im Yoga am wichtigsten?
Doris Iding: „Der körperliche Yoga hat mich nie besonders interessiert. Von Beginn an ärgerte ich mich über die weitverbreitete Idee in der Yogaszene, dass spektakuläre Stellungen ein Zeichen für tiefere Spiritualität sind. Geprägt haben mich stattdessen die Worte eines Yogameisters, der sagte: ‚Die einfachste und zugleich schwierigste Stellung ist Tadasana, die Bergstellung, denn da geht es darum, ganz in deiner Mitte zu sein.‘ Ich tauchte in die Meditation ein, verband mich immer wieder mit meiner Mitte. Am tiefsten berührte mich die Erfahrung, dass alles mit allem verbunden ist.“
„Yoga! Das Magazin“: Freiheit ist dir sehr wichtig. Wie gehst du mit der Corona-Situation um?
Doris Iding: „Die Corona-Krise verursachte in mir von Anfang an das Gefühl, dass da etwas richtig schräg läuft. Mir ist wieder einmal bewusst geworden, wie mit Angst gearbeitet und manipuliert wird. Wenn ich schaue, was zurzeit alles geschieht, empfinde ich diese rigorosen Massnahmen als völlig unverhältnismässig: Kritische Stimmen werden als unsolidarisch und polarisierend verunglimpft, kritische Berichterstattung systematisch gelöscht, das Denunziantentum wächst. Als Yogini glaube ich an Ahimsa, Gewaltfreiheit. Die gilt auch, wenn jemand eine andere Meinung als diejenige der Regierung vertritt.“
Lesen Sie das Porträt über sie in der aktuellen Ausgabe 2/20