Rita Keller gehört zu den profiliertesten Iyengar-Yogalehrerinnen weltweit und beeindruckt durch ihr tiefes Wissen, das sei mit viel Herzlichkeit vermittelt. Als enge Vertraute von B.K.S. Iyengar bemüht sie sich seit seinem Tod vor vier Jahren, sein Licht weiterzutragen.
„Yoga! Das Magazin“: Du warst eine langjährige Schülerin und enge Vertraute von B.K.S. Iyengar. Was machte seinen Unterricht aus?
Rita Keller: „Der Kontakt mit ihm hatte einen unglaublichen Tiefgang. Er hat uns beim Üben von aussen nach innen, von innen nach aussen geführt. Er hat uns in Bewusstseinsebenen hineingetragen, die wir zu Hause nicht mehr erreichen konnten. Das ist die Magie des guten Unterrichtens.“
„Yoga! Das Magazin“: Was machte Iyengar als Mensch aus?
Rita Keller: „Ich kenne niemanden, der so viel Mitgefühl hat, ohne mitzuweinen, der sich immer auf Herzensebene verbindet. Auch wenn er harsch gewesen ist, ist es nicht darum gegangen, sich auszutoben, sondern darum, seinen Schülerinnen und Schülern zu helfen. Oder mit einem präzisen Schlag oder Tritt eine unbewusste Stelle im Körper zu erwecken.“
„Yoga! Das Magazin“: Wie geht es mit dem Iyengar-Yoga weiter, nun, da der Guru tot ist?
Rita Keller: „Für mich ist es weniger wichtig, mit der „Marke“ Iyengar-Yoga weiterzumachen, als vielmehr Gurujis Licht weiterzutragen. Das Licht, das er in seinen Büchern und mit seinem Westen verbreitet hat. Aus seinen Schriften und allem, was er gegeben hat. Ich wünsche mir, dass wir seine Tradition hochhalten und uns zugleich weiterentwickeln. Nicht die Asche, sondern das Feuer weitertragen.“
Lesen Sie das Porträt über sie in der aktuellen Ausgabe 5/18