Er begann mit Yoga, um seine Meditationspraxis zu unterstützen. Der Yoga brachte in Michael Hamilton allerdings so viel zum Klingen, dass er fortan regelmässig nach Indien reiste, um Yoga zu studieren. Heute verbindet er Yoga und Vipassana Meditation, um Raum, Weite und Freiheit im Innern und Äussern zu finden.
„Yoga! Das Magazin“: Was fasziniert dich an der Asanapraxis?
Michael Hamilton: Asanas haben das Potential, Menschen von überall her zum Yoga zu führen. Wenn wir uns auf diese körperliche Yogapraxis einlassen, geschieht oft noch etwas anderes. Denn der Yoga spricht in einer Sprache zu uns, nach der wir dürsten. Er gibt uns die Möglichkeit, uns mit etwas zu verbinden, das sehr tief geht. Er hat das Potential, Spiritualität zu entdecken.
„Yoga! Das Magazin“: Was haben deine Aufenthalte bei Pattabhi Jois in Mysore bewirkt?
Michael Hamilton: Ich lernte hier den körperlich anspruchsvollen Ashtanga Mysore Stil und erhielt schliesslich von Sri Pattabhi Jois die Lehrerlaubnis. Zugleich begann ich mich während dieser Aufenthalte immer mehr für die alten Weisheitstraditionen Indiens zu interessieren und studierte Advaita Vedanta. Die östlichen Philosophien faszinieren mich sehr.
„Yoga! Das Magazin“: Wie kamst du zur Vipassana Meditation?
Michael Hamilton: Vor neun Jahren starben innerhalb von 90 Tagen meine drei Lehrer: Pattabhi Jois, mein Vedanta- und mein Zenlehrer. Das war eine schwierige Zeit für mich. Plötzlich stand ich ohne Lehrer da. Dank dem intensiven Austausch mit einem befreundeten Yogalehrer in den USA bekam ich wieder Boden unter den Füssen und entdeckte die Vipassana Meditation, eine der ältesten Meditationstechniken Indiens. Ich ziehe mich regelmässig in lange Meditationsretreats zurück. Doch so wichtig der Rückzug in die Stille ist, so klar ist für mich, dass es darum geht, sich in der Welt zu engagieren, Teil davon zu sein.
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Lesen Sie das Porträt über ihn in der aktuellen Ausgabe 2/18