Wenn wir auf die Welt kommen, erhalten wir unseren Pullover. In dem ist alles eingestrickt, was wir an Prägungen, Überzeugungen und Vorstellungen von unserer Familie und dem gesellschaftlichen und kulturellen Umfeld mitnehmen. Ganz selbstverständlich tragen wir diesen imaginären Pullover und merken gar nicht, wie er uns im Leben bremst und daran hindert, in unsere Kraft zu kommen, unseren eigenen Weg zu gehen.
Wenn wir vom vorgetrampelten Pfad abkommen, zwickt uns der Pulli, als wären wir damit an einem Nagel hängengeblieben. Oft gehen wir dann schnell zurück auf die gewohnte Spur um ja nichts kaputt zu machen und uns nicht zu verletzen.
Um glücklich und frei zu werden, müssen wir zuerst realisieren, dass wir diesen Pullover überhaupt tragen. Denn normalerweise gehen wir davon aus, dass er ein Teil von uns ist und kommen gar nicht auf die Idee, uns Gedanken darüber zu machen, ob er noch unseren Bedürfnissen entspricht oder ob die Grösse noch passt.
Wer wagt, die Muster und Prägungen des bisherigen Lebens anzuschauen, kann entscheiden, ob sie noch passen oder nicht. Trauen Sie sich Ihren eigenen Pullover zu stricken! Sie dürfen gerne Wolle und auch Strickmuster Ihres alten übernehmen. Alles, was Ihnen im Leben gedient hat, dürfen Sie gerne in Ihr Kleidungsstück einarbeiten. Wenn Sie sich schon die Mühe machen, sich ein persönliches Kleidungsstück aus Ihren Werten, Überzeugungen und Ausrichtungen anzufertigen, suchen Sie sich das Material dafür sorgfältig aus und entsorgen Sie den Rest gewissenhaft.
Bringen Sie den Mut auf sich „neu einzukleiden“, sich von Ihren überholten Mustern zu verabschieden, unpassende Farben auszuwechseln und einengende Maschen aufzutrennen! Das Potenzial, das Sie sich damit schaffen, wird Sie grosszügig für Ihre Mühen belohnen!
Sibylle Stör-Furrer
FreudeLeicht – Praxis für Freude & Leichtigkeit
www.freudeleicht.ch