Die Weihnachtstage sind vorbei, das neue Jahr hat noch nicht begonnen. Auch wenn viele ab dem 27. Dezember wieder arbeiten, ist diese Zeit, in der es früh dunkel wird und es vielerorts viel ruhiger zugeht als sonst, eine besondere Zeit: die Zeit der Rauhnächte. Diese haben eine uralte Tradition. Die Zeit zwischen den Jahren (vom Heiligabend bis zum Dreikönigstag ist durch die Differenz in der Zeitrechnung des Sonnen- und Mondjahres entstanden. Das Mondjahr besteht aus 354 Tagen, das Sonnenjahr aus 365 Tagen. Die Differenz von 11 Tagen und 12 Nächten gilt als eine besonders magische Zeit. In früheren Zeiten verschwand die Welt in diesen Tagen unter einer dicken Schneeschicht, die Vorräte waren knapp, die Brunnen zugefroren. Die Familien rückten zusammen, das geschäftige Leben kam zur Ruhe. In dieser Zeit gab es Sagen über das Wirken von Geistern und Göttern, das Orakel wurde befragt, um Sicherheit für das kommende Jahr zu bekommen. Gebete, Zauber- und Heilsprüche gehörten zum Alltag, um der permanenten Bedrohung durch Krankheit, Hunger und Tod zu entgehen.
Die Meditationslehrerin Maren Schneider hat ein schönes Buch zu den Rauhnächten geschrieben. Mit Hilfe von Übungen und Tipps kann die Achtsamkeit gefördert werden, das alte Jahr abgeschlossen und das neue gut gestartet werden. Jeder einzelnen der zwölf Rauhnächte werden einzigartige Eigenschaften zugeschrieben, und so gibt es für jede Rauhnacht spezielle Übungen und Aufgaben, welche die innere Ruhe und Kraft fördern.
Maren Schneider. Achtsam durch die Rauhnächte. Inspirierende Impulse zum Jahreswechsel. O.W. Barth Verlag 2017. 143 Seiten, Fr. 23.90