Autorin: Gabriela Huber-Mayer
«Nichts ist, wie es scheint» – der heute in Zürich lebende Schriftsteller und Yogi Chris Corbett hat seine Erfahrungen mit den Anfängen des boomenden Yoga in Kalifornien zu einem aufschlussreichen Buch verarbeitet: „Nirvana Blues“.
Sie sind bereits drüber, mitten drin oder bald in den Siebzigern – diejenigen, welche in jugendlichem Fieber die wilden Sechzigerjahre des Rock n’ Roll und Flower-Power miterlebt haben. Offen für bewusstseinserweiternde Methoden und oftmals voller romantischer, schwärmerischer Vorstellungen, pilgerten sie beladen mit Erwartungen und Sehnsüchten nach Indien, um sich dort einen berühmten Guru zu suchen. Dieser sollte ihnen den direkten Weg ins Nirvana weisen.
Chris Corbett ist ein Zeitzeuge: Geboren 1955 In England, verbrachte er seine Jugend im Norden Kaliforniens. Er studierte an der Universität von Berkely und Santa Cruz und entdeckte schon damals den Yoga und dessen Philosophien für sich. Aus Los Angeles führte ihn die Liebe in die Schweiz, aktuell lebt er in Zürich, wo er heute Bücher schreibt und täglich Yoga praktiziert.
Als er sechzehn war, schenkte ihm ein älterer Schulfreund das Buch «Autobiografie eines Yogi» von Paramahansa Yogananda. Von da an liess ihn das Thema Yoga nicht mehr los. Er trampte er als Siebzehnjähriger nach Kanada in ein Sivananda Zentrum, entdeckte im Esalen-Institut in Big Sur neue Therapieformen und praktizierte und unterrichtete Yoga im sonnigen Kalifornien.
In seinem Buch «Nirvana Blues» beschreibt der Kommunikationsspezialist die Freundschaft dreier jungen Männer, die auf ihrer Suche nach der Wahrheit und beseelt vom Wunsch, der Menschheit Gutes zu tun, in allerlei Verstrickungen geraten. „Maya, die verheissungsvolle Illusion, verführt uns Menschen immer wieder mit phantasievollen Traumwelten. Das Erwachen ist zuweilen unbarmherzig hart“, sagt er. Lange im Filmbusiness tätig, weiss er, wovon er spricht: Er begegnete vielen Aufgaben und Projekten, die sich verführerisch und spannend darstellten, und irgendwann lüftet sich der Schleier.
Das Porträt über Chris Corbett finden Sie in der aktuellen Ausgabe 3/22.