Autorin: Lucia Schmidt
Die Schulter-Nacken Region ist anfällig für Verspannungen. Das liegt einerseits an ihrer Anatomie, andererseits hängt es mit unserer meist nach vorn gebeugten Haltung zusammen. Mit Faszien Yoga öffnen und stärken wir die Vorderseite des Körpers, um die Rückseite zu entlasten.
Die gebeugte, aus der Mitte geratene Körperhaltung durchzieht alle Altersklassen und Bevölkerungsschichten, löst ungünstige Haltungsmuster aus und führt letztlich zu Beschwerden. Bei dem, was wir ständig tun, baut sich das kollagene Fasernetz um und wird verstärkt. Wenn wir viele Stunden des Tages vorne über gebeugt sitzen, «verklebt» das fasziale Netz in dieser Haltung: im vorderen Bereich über Bauch und Brustkorb.
Solange wir diese Verklebungen an der Vorderseite des Körpers nicht lösen und neue Bewegungsmuster einüben, werden Massagen oder Dehnungen für Schultern und Nacken längerfristig wenig bringen. Die nachfolgende Übung hilft, Verklebungen im Brustbereich zu lösen. Nacken und Schultern entspannen sich so automatisch.
Übung: Schultermobilisation
Du brauchst einen Yogagurt sowie ein Sitzkissen oder Yogablöcke.
Die Übung mobilisiert die Schultern, verbessert die Gleitfähigkeit der verschiedenen Gewebeschichten und verbessert die Beweglichkeit der Schultern.
- Setze dich im Fersensitz auf Blöcke oder ein Kissen.
- Greife den Gurt relativ weit und ziehe ihn kraftvoll auseinander.
- Behalte den Zug nach aussen bei und führe die gestreckten Arme von unten über vorne bis über den Kopf und so weit hinter den Körper wie möglich. Senke die gestreckten Arme dann wieder nach vorne ab. Die Schultern bleiben entspannt.
- Wiederhole das 5-10-mal und spüre dann der Übung nach.
- Je schmaler die Schlinge des Gurtes, umso schwieriger. Beginne mit einem weiten Griff und steigere die Übung mit jeder weiteren Wiederholung.
- Tipp: Diese Übung kannst du nach dem Duschen mit deinem Badetuch machen.
Die ganze Serie zur Entspannung von Schultern und Nacken finden Sie in der aktuellen Ausgabe 3/22.