Autorin: Irène Fasel
Die Fotografin und Reiseschriftstellerin Ella Maillart war zeit ihres Lebens auf der Suche nach der Einfachheit, die sie als Alternative für die unsichere politische Lage ihrer Generation verstand. Erst als Schülerin des grossen Weisen Sri Ramana Maharshi fand sie auch zur inneren Ruhe.
Ella Maillart wird 1903 in der Nähe von Genf geboren als Tochter eines Schweizer Pelzhändlers und der Dänin Dagmar Klim, einer sportlichen und modernen Frau. Als Kind kränkelnd, beschliesst sie früh, nach dem Vorbild ihrer Mutter sportlich zu trainieren. Sie lernt rudern, segeln, Bergsteigen, und natürlich Skifahren und bringt es in mehreren Disziplinen zu beachtlichen Leistungen. Trotz dieser Erfolge wird ihr ein anderer Weg bald wichtiger: ihr unbändiger Freiheitsdrang und die Suche nach dem wirklichen Leben führt sie in abgelegenste Gebiete der Welt.
Dabei sind Ella zwei Dinge wichtig: Obwohl sie aus vermögender Familie stammt, will sie ihr Geld selbst verdienen. Und sie will der sich anbahnenden düsteren Politik in Europa ein Leben in Frieden und Einfachheit entgegensetzen. Sie reist nach Berlin, lebt in Russland, reist durch Asien und trifft in Tiruvannamalai (Tamil Nadu) schliesslich Sri Ramana Maharshi. Während der Kriegsjahre lässt sie sich von ihm in östlicher Spiritualität unterweisen.
In Indien lebt sie mit einer Katze, die sie «Ti-Puss» tauft. Eine Mischung aus französisch «petit» und englisch «Pussycat», wie sie erklärt. Ihr widmet sie ein eigenes Buch, worin sie beschreibt, wie die Katze an ihrer Seite sie das Meditieren und das In-sich-Gehen lehrte. Für Ella verkörpert dieses Tier «die Fülle des Augenblicks».
Mehr zum Leben dieser aussergewöhnlichen Frau finden Sie in der aktuellen Ausgabe 2/22.