Text und Modell: Sarah Brutschi
Wir kennen es alle: Manchmal halten wir an Dingen fest, die nicht dienlich für unsere Bestimmung sind. Die Energie rauben, uns runterziehen und verunsichern. Yoga hilft, sich immer wieder neu zu zentrieren, die inneren Kräfte zu stärken und achtsamer durchs Leben zu gehen – oder zu tanzen.
Shiva gehört zur hinduistischen Dreieinigkeit: Brahma, der Erschaffer, Vishnu, der Erhalter, und Shiva, der Zerstörer. Er steht für Veränderung und Transformation und gilt als Gott der Yogis. Oft wird er als Nataraja, «König des Tanzes», dargestellt.
Natarajasana (der tanzende Shiva) ist eine herausfordernde rückwärtsbeugende Stellung im einbeinigen Stand. Bei den Asanas geht es jedoch nie um die äussere Form, sondern um das innere Erleben. Höre dem in dir wohnenden Tänzer aufmerksam zu. Was benötigt er, um seinen ganz individuellen, lebensfrohen Tanz zu tanzen? Öffne dich deiner individuellen Schöpferkraft, dem schönsten Tanz deines Lebens. Niemand ausser dir kann deinen ureigenen Tanz tanzen.
Wichtig ist, sich mit Rückwärtsbeugen gut auf dieses Asana vorzubereiten!
Beginne im Stand, winkle das rechte Bein an und halte es mit der rechten Hand am Gesäss. Den linken Arm streckst du nach vorn und oben für die Balance. Ziehe das rechte Knie weiter nach oben hoch und stelle dir vor, der rechte Fuss möchte den Himmel berühren.
Im Gleichgewicht des Nataraja verbindet sich Konzentration mit dem Gefühl der Ausgeglichenheit. Die anmutige Haltung stärkt die Standbein-Muskulatur und fördert einen stabilen und ausgeglichenen Stand. Zusätzlich öffnest du deinen Herzraum, die Brust- und Schulterblattmuskulatur wird gedehnt und flexibler.
Im Anschluss an die Haltephase kann das rechte Bein zum Oberbauch gepresst werden, bevor du den rechten Fuss wieder auf den Boden zurück abstellst. Wechsle die Seite.
Die ganze Serie findest du in der aktuellen Ausgabe 1/22.