Autorin: Irène Fasel
«Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.» Diese Aussage machte der griechische Philosoph Aristoteles im 4. Jahrhundert vor Christus. Sie kann heute einfach veranschaulicht werden: ein Mensch besteht nicht nur aus seinen Organen, Knochen, Muskeln, Nerven usw., sondern ihn macht letztlich eine Kraft aus, die darüber hinaus sein Wesen bestimmt. Im 18. Jahrhundert hat diese Grundeinstellung eine Heilmethode begründet, die zunächst nicht nur verpönt, sondern auch verboten wurde: der Magnetismus.
Gründer der Heilmethode war der deutsche Arzt Franz Anton Mesmer. Dank der Begegnung mit einer Engländerin lernte er das Auflegen mineralischer Magnete kennen, damals in England eine beliebte Heilanwendung. Mesmer erforschte die Wirkung dieser Methode gründlicher und kam – aufgrund seiner Kenntnisse als Arzt – zu wichtigen Ergebnissen, die er so formulierte: «Im menschlichen Körper findet man Eigenschaften, die mit demjenigen des Magneten übereinstimmen. Man unterscheidet darin gleichfalls entgegengesetzte Pole, welche mitgeteilt, verwandelt, zerstört und gestärkt werden können.»
Mesmer und seine Anhänger verstanden Magnetismus als das sichtbar gewordene Prinzip der Ordnung und der Ausrichtung. Folgt man diesem Prinzip, ist unsere Welt aus den Fugen geraten, und die «Heilung» bestünde darin, die gesetzmässige Ordnung in allen Bereichen gesellschaftlichen Lebens wieder herzustellen.
Im heutzutage angewendeten Heilmagnetismus arbeiten die Therapeut:innen mit dem magnetischen Feld zwischen den Händen der Behandelnden. Dadurch werden bei den Klient:innen Selbstheilungskräfte aktiviert, die stärkend und regenerierend auf alle gesundheitlichen Störungen und Belastungen wirken können.
Mehr zum Thema in der aktuellen Ausgabe 4/22.