Text: Andrea Ledergerber
Schon die alten Yogis wussten um die Kraft dieser Atemweise. Dr. Konstantin Buteyko (1923-2003) hat das Rad nicht neu erfunden, aber er hat diese alte Weisheit naturwissenschaftlich im westlichen Sinn erforscht, bestätigt und in einigen Ländern bekannt gemacht. Aus einer eigenen Krankheitserfahrung heraus hat der sowjetische Arzt entdeckt, dass Überatmung (chronische Hyperventilation) nicht die Folge, sondern die Ursache von Krankheit ist. Wenn wir zu viel atmen, bekommen wir nicht mehr Sauerstoff, sondern verlieren zu viel Kohlendioxyd und kommen in einen Kohlendioxyd-Mangel (Hypokapnie), was schwerwiegende Folgen für unsere Gesundheit hat.
Mit Atemreduktion konnte Buteyko durchschlagende Erfolge bei Asthma erzielen. Seine Methode wirkt auch sehr heilsam bei anderen sogenannten «Zivilisationskrankheiten»: Bluthochdruck, Schlaflosigkeit, Angstzustände, etc.
Ähnlich wie bei der Buteyko Methode, steht auch im Pranayama das Nicht-Atmen (Atemanhalten) und das wenig Atmen im Zentrum. Im Yoga schwingt nebst der gesundheitlichen, die spirituelle Dimension bedeutungsvoll mit: Atem, Bewusstsein und Geist verbinden sich zu einer Reise nach Innen. Nicht selten können wir auf dieser Reise Stille erfahren. «Die Stille des Atems ist eine heilige Stille. Ein Jenseits im Diesseits», sagt der Yogalehrer und Atemspezialist Ralph Skuban.
Mehr zum Thema in der aktuellen Ausgabe 3/2024.