Autorin: Adelheid Ohlig
«Krieg und Frieden» ist das Thema der neusten Ausgabe von «Buddhismus aktuell», dem Magazin der Deutschen Buddhistischen Union. Es tut gut, das Weltgeschehen aus der Warte der unterschiedlichen buddhistischen Strömungen zu betrachten. Die Debatte wird differenziert geführt und nährt das eigene Verstehen. Die verschiedenen Beiträge beleuchten die gegenwärtigen Konflikte aus den auch dem Buddhismus innewohnenden Geboten nicht zu töten, nicht zu verletzen.
Hilfreich fand ich die Überlegung, dass Frieden ein Geschehen ist – also ein Prozess, ein Tun, ein Handeln. So schreibt der Friedensforscher Markus Weingardt von der Stiftung Weltethos: «Wenn die Religionsgemeinschaften den Mut hätten, ihre Stimmen laut und deutlich zu erheben, am besten sogar noch in religionsübergreifender Zusammenarbeit, dann könnte das eine enorme Wirkung für den Frieden haben.» Er bedauert, dass Verteidigung und Widerstand oft nur in militärischen, gewaltbereiten Kategorien gedacht werden. Dass Widerstand und Kampf in der Geschichte durchaus auch gewaltfrei erfolgreich waren, werde selten kommuniziert.
Räume des Zuhörens können ebenso zum Frieden beitragen wie der Rückzug in die Stille, ins Meditieren. Ebenso bekräftigt eine bewusste Sprache, ein Achten auf die Worte, die in die Welt geschickt werden, Frieden und Wohlwollen.
Das 98-seitige Heft unterstützt das eigene Nachdenken und Besinnen.
Buddhismus Aktuell, Heft 02/2024