Autorin: Gabriela Huber-Mayer
Mit Romanen und Sachbüchern (siehe den Blogbeitrag vom 24.9.23) vermittelt Ulli Olvedi seit vielen Jahren tibetisch-buddhistische Weisheiten. Die unkonventionelle Autorin fand in dieser Form des Buddhismus von allem das Beste, unterstützt tibetisch-buddhistische Kultur im Exil und gibt ihr Wissen auch in Seminaren weiter.
Ihre ersten Erfahrungen mit Spiritualität waren die eines in einem katholischen Haushalt lebenden Kindes. Dazu gehörten die Kirchensonntage und die Beichte, ein übermächtiger Gottvater, der alles sah und wusste. Der Begriff Sünde und eine damit Hand in Hand gehende Schuld waren prägend und unbefriedigend. Die Sehnsucht nach mehr Wahrnehmung und die Erfahrung, dass das Bewusstsein einiges mehr zu bieten hat, führten dazu, dass sie sich den buddhistischen Philosophien zuwandte.
Lama Govinda war ihr erster Lieblingsautor, er brachte ihr den in Tibet und im Himalaya praktizierten Buddhismus näher. Später reiste sie für ein dreimonatiges Retreat in die USA zum tibetischen Meister Chögyam Trungpa. Er war ein Lehrer mit unkonventionellen Methoden. Als «verrückte Weisheit» bezeichnet, zielten sie darauf ab, «Gewohnheitsmuster in unserem Verhalten und in unserem Geist» aufzudecken, erzählt Ulli Olvedi.
Von da an vertiefte sie ihr Wissen und praktizierte die Methoden. Es folgten drei weitere bedeutende Lehrer und regelmässige Retreats in den USA und Nepal. Sie arbeitete als Dozentin zu buddhistischen Themen für die Münchner Volkshochschule, bildete sich als Lehrerin für stilles Qi Gong aus, übersetzte buddhistische Literatur aus dem Englischen und wirkte bei Dokumentarfilmen mit.
Mit ihren Geschichten, die zu ihr kommen wie «geistige Sturzgeburten, die geschrieben werden wollen», berührt sie die Lesenden und schafft es, die Weisheiten des tibetischen Buddhismus auf unterhaltsame und spannende Art zu vermitteln.
Mehr zu Ulli Olvedi in der aktuellen Ausgabe 3/23.