Wie immer beim Jahresanfang haben viele Menschen gute Vorsätze. Ganz oben auf der Liste steht meist mehr Sport treiben, sich gesünder ernähren, bewusster leben, sparsamer sein, mit dem Rauchen aufhören. Warum aber gelingt es nur sehr selten, diesen Vorsätzen auch Taten folgen zu lassen? Die Antwort liegt in unserem Gehirn versteckt, wie der Neurologe Marcus Täuber sagt.
Die Forschung belegt, dass langfristige Änderungen von Gewohnheiten nur in etwa 10 bis 15 Prozent der Fälle gelingen. „Unser guter Wille kratzt nur an der Hirnoberfläche. Langfristige Veränderung erfordert eine starke Belohnung“, sagt Marcus Täuber. Der Bestsellerautor gibt fünf Strategien an die Hand, mit denen wir hirngerecht ans Ziel kommen.
Fünf Erfolgsstrategien, damit Vorsätze halten
1. Entspannen statt Druck!
„Unser Wille kann sehr schnell nach hinten losgehen“, sagt Täuber. Wer sich zu sehr unter Druck setzt, begünstigt den Rückfall. So zeigt eine Studie aus den USA, dass Frauen, die trotz Diät naschen und dabei Schuldgefühle entwickeln, eher zu weiteren Rückschlägen neigen als Frauen, die sich den schwachen Moment verzeihen können.
2. Wir brauchen eine starke Belohnung!
Gesünder leben ist als Motiv zu schwach, um das Belohnungszentrum in unserem Gehirn ausreichend zu aktivieren. Es ist wichtig, das belohnende Element zu erkunden und sich sehr intensiv vorzustellen. Beim Rauchen kann das zum Beispiel das Gefühl von Freiheit oder Stolz sein. Suchen Sie dazu passende Bilder, und erleben Sie das Gefühl mit allen Sinnen.
3. Gut geplant ist halb gewonnen!
Ein Ziel ohne Plan ist „zahnlos“. Gewohnheiten sind automatisierte Verhaltensweisen. Diese Routinen werden durch Reize ausgelöst. So greifen beispielsweise viele Menschen zum Glimmstängel, wenn sie gestresst sind oder sich eine Pause gönnen möchten. Ausformulierte Wenn-dann-Pläne helfen, das Gehirn neu auszurichten. Am besten schreiben Sie auf, in welchen Situationen Sie bisher geraucht haben und welches neues Verhalten Sie nun an den Tag legen möchten. Täuber empfiehlt, diese Szenarien auch im Kopf durchzugehen, also mental zu trainieren. Es bildet sich eine neue Verknüpfung. Diese ersetzt mit der Zeit das alte Muster.
4. Schritt für Schritt!
Neue Gewohnheiten schleifen sich langsam ins Gehirn ein. Verantwortlich dafür sind die sogenannten Basalganglien. Es lohnt sich, auf die Politik der kleinen Schritte zu setzen. Wer zum Beispiel mit Sport beginnen möchte, sollte es erstmals langsam angehen. Mit jeder Wiederholung lernt das Gehirn ohnehin mit – und verinnerlicht den neuen Lebensstil.
5. Mit Taktgefühl!
Wer beispielsweise regelmässig Sport betreiben möchte, sollte dabei auf die Macht der Rhythmik setzen. Also besser Montag, Mittwoch und Freitag um sieben Uhr laufen gehen, statt zu unterschiedlichen Zeiten. Gewohnheiten sind gespeicherte Rituale.
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