Kaum eine Religion formuliert ethische Werte konsequenter als der Jainismus. Absolute Gewaltlosigkeit, der Verzicht auf Besitz sowie universale Toleranz sind bis heute Leitgedanken dieser aus Indien stammenden Religion. Die Ausstellung „Jain sein – Kunst und Leben einer indischen Religion“ im Musem Rietberg in Zürich (18.11.22 bis 30.4.23) ermöglicht anhand von ausgewählten Kunstwerken Einblicke in die Lehren, Rituale und Praxis des Jainismus und lädt Besuchende ein, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Interviews, Filme und «Und Du? Das Spiel der Fragen» sollen anregen, Perspektiven zu wechseln und neue Wege zu wagen.
Die Ausstellung führt in eine Religion ein, der heute etwa fünf Millionen Menschen weltweit angehören. Ausserhalb Indiens ist der Jainismus weitgehend unbekannt und wurde im Gegensatz zum Buddhismus, der etwa zur selben Zeit entstand, nie von westlichen Anhängern aufgenommen. In sechs Kapiteln präsentiert die Ausstellung die grundlegenden Überzeugungen des Jainismus, seinen Einfluss auf das tägliche Leben und die religiöse Praxis und zeigt Kunstwerke, die zur Veranschau-lichung und Förderung dieser Überzeugungen geschaffen wurden.
Die Besuchenden werden ermutigt, sich mit den Grundprinzipien des Jainismus, wie etwa Gewaltlosigkeit gegenüber allen Lebewesen, Nachhaltigkeit und Toleranz gegenüber anderen Meinungen und Lebensweisen auseinanderzusetzen. Es ist in der Schweiz die erste Ausstellung zum Thema des Jainismus seit nahezu 50 Jahren.
Neben den Kunstwerken sind die fünf Kurzfilme spannend. Sie erzählen von den rituellen Praktiken der Jains, der Herstellung von Handschriften und ihrer Verwendung, Tempelanlagen, Pilgerreisen und dem Alltagleben von Asket:innen in Indien. Portraits und Interviews erlauben Einblicke in ganz persönliche Lebensgeschichten.
Weitere Infos: rietberg.ch