Autorin: Gabriela Mayer-Huber
«Dem eigenen Leben einen Sinn geben». Für den Schauspieler Ralf Bauer ist das keine geschickte Werbestrategie, sondern eine Aufgabe, für die er einige Hürden auf sich nimmt. Zum Beispiel bei seinem Engagement für Tibet. Zu diesem Thema hat er seinen eigenen Film realisiert. Im Action Drama «Die Wiederkehr» spielt er den Fluchthelfer Ralf, der sich in einem indischen Kloster für die Freiheit der Tibeter einsetzt. Zu seiner an der Nordsee lebenden Familie und seinen Freunden scheint der Bezug ganz abgebrochen zu sein. Bis eines Tages Tonio, ein Freund aus seiner ehemaligen Surfer Clique, die Reise in den Himalaya auf sich nimmt. Er will Ralf nach 15 Jahren zurückzuholen.
Der ehemalige Windsurfstar soll für einen ebenfalls aus der Clique stammenden verunglückten Freund einen Wettkampf auf dem Wasser austragen, bei dem er eigentlich keine Chancen hat. Dabei geht es um ein Stück Land an der Nordsee – um alles oder nichts. Der in die Jahre gekommene Surfer soll gegen einen ambitionierten jungen Kitesurfer antreten. Siegt Ralf, kann er damit verhindern, dass der Strand mit einem Hotelkomplex überbaut wird. Der Investor des Baus wird von China gesteuert, denn damit hätte die Grossmacht Zugriff auf die Energieversorgung des norddeutschen Festlandes.
Der Film beleuchtet Gegensätze: Gier und Bescheidenheit, Kloster- und Strandleben, Berge und Meer, jung und alt. Daneben geht es um Freundschaft, Zusammenhalt, Kultur, Respekt für die Natur und um Sinnhaftigkeit – Themen, die dem Produzenten am Herzen liegen: «Wenn du älter wirst, fragst du dich vielleicht, was von dir übrigbleibt.» Dann sei es Zeit, in diejenige Richtung zu steuern, die man sich vorstelle.
Der Film zeigt viele Parallelen zum Leben des Schauspielers, nicht nur in der Namenswahl des Protagonisten: Ende der Neunzigerjahre spielte Ralf Bauer in der Kultserie «Gegen den Wind» einen jungen ambitionierten Surfer. Gedreht wurde diese Serie in Sankt Peter-Ording. Den Weg in den Himalaya fand der mittlerweile 56-Jährige über den Yoga und die damit verbundenen östlichen Philosophien. Das hatte einen ganz pragmatischen Grund: Starke Rückenschmerzen liessen ihn mit Yoga beginnen.
Es wirkte und so kam eins zum andern. Nach dem Motto «Was mir hilft, ist vielleicht für andere auch von Nutzen», entstanden die ersten Yoga-Videos. «Einfach nur etwas vorspielen», wollte er nicht. So vertiefte er sich in die Hintergründe dieser für ihn wirksamen Methode.
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