Die vegane Lebensweise ist auch in der Schweiz angekommen: selbst in den Supermärkten werden immer mehr vegane Produkte angeboten. Entgegen vieler Vorurteile führt eine ausgewogene vegane Ernährung nicht zu Mangelerscheinungen – und setzt ein klares Zeichen für das Wohl der Tiere und eine umweltschonendere Lebensweise.
«Wenn Schlachthäuser Wände aus Glas hätten, wären alle Menschen Vegetarier», sagte Ex-Beatle Paul McCartney einmal. Seit 1975 Vegetarier, ist er ein prominenter und engagierter Vertreter eines weitreichenden Tierschutzes. Der Veganismus ist in erster Linie eine tierethisch begründete Lebensweise, die sich darum bemüht, Ungerechtigkeiten gegenüber Tieren so weit wie möglich zu vermeiden. «Die Art und Weise, wie Nutztiere in der Massentierhaltung vermehrt, gefüttert, behandelt, transportiert und geschlachtet werden, ist moralisch nicht länger zu vertreten», schreibt der Ernährungswissenschaftler Prof. Claus Leitzmann in der Einleitung zum Buch «Gesund. Das medizinisch-kulinarische Kochbuch».
«Wollen wir unseren Kindern nicht eine Welt hinterlassen, die mindestens so lebenswert ist wie die unsere?», fragte Niko Rittenau im Frühling an der VeggieWorld in Zürich, der internationalen Messe für den veganen Lebensstil. Der junge Ernährungswissenschaftler und vegane Koch möchte mit seinen Reden, Seminaren und Büchern zeigen, wie wir uns gesund ernähren und dabei im Einklang mit unseren Ressourcen leben können. Denn: «Wie wir essen, spielt eine wahnsinnig wichtige Rolle. Da wir essen, sind wir mit jedem Bissen auch Teil von etwas Grösserem.»
Auch Prof. Walter Willett von der Harvard Universität, seit Jahrzehnten als einer der bekanntesten und einflussreichsten Ernährungsexperten weltweit, empfiehlt aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen eine überwiegend pflanzliche Ernährung. «Viele Studien haben den Nutzen einer vorwiegend pflanzlichen Ernährung bestätigt. Das heisst nicht, dass sie zum Veganer oder Vegetarier werden müssen. Schon die teilweise Verschiebung von einer auf Fleisch und Milchprodukten basierenden Ernährungsweise zu mehr pflanzlichen Proteinquellen ist ein grosser Schritt hin zu einer auf lange Sicht guten Gesundheit für Sie selbst und den Planeten Erde», schreibt er im «Harvard Medical School Guide Gesunde Ernährung».
Mehr zum Thema in der aktuellen Ausgabe 2/22.