Nicky Sitaram Sabnis leitet seit über 20 Jahren die Ayurveda-Seminarküche in der Benedikterinnen-Abtei Frauenwörth auf der Fraueninsel im Chiemsee. In seinem neuen Buch kehrt er zurück in seine Heimat Indien. Er nimmt die Leser*innen mit auf seine kulinarische Reise, geht er auf die unterschiedlichen Essgewohnheiten in den verschiedenen Regionen ein, beschreibt die regionalen Küchen und teilt Kindheitserinnerungen aus der Küche seiner Familie.
Es ist ein schönes, stimmungsvolles Buch entstanden, das nicht nur eine Fundgrube für bekannte und weniger bekannte indische Gerichte ist, sondern auch den Charakter und Alltag Indiens in unsere Stuben holt.
Der Ayurvedakoch bezeichnet sich selbst als Schatzsucher – er hat 150 Rezepte zusammengestellt, die er selbst entdeckt hat, ihm in seinem Leben am besten geschmeckt oder sich ihm am stärksten eingeprägt haben. Einige der Rezepte, wie das süsse Reisgebäck Anarse, das mit dem Lichterfest Diwali verbunden ist, sind «akut vom Aussterben bedroht». Er will mit seinem Kochbuch dazu beitragen, dass sie nicht vollends in Vergessenheit geraten.
Die Rezepte – viele grosszügig bebildert – sind klar strukturiert und einfach nachzukochen.
Hübsch sind die kleinen Anekdoten und Hintergründe, die er zu vielen Rezepten stellt und ihnen damit eine persönliche Note verleiht. Zum Beispiel die Auberginen mit würzigem Topping: «Dieses Rezept habe ich in meiner Kindheit von meiner Mama gelernt. Die Auberginen anzubraten, wirkte damals wie heute sehr meditativ auf mich.»
Nicky Sitaram Sabnis. Happy India. Die besten Rezepte aus meiner Heimat. Südwest Verlag 2021. 240 Seiten, Fr. 36.50