Alliterationen (rhetorische Stilmittel mit demselben Anfgangsbuchstaben in zwei oder mehr aufeinanderfolgenden Wörtern) ahnen Ausgefalllenes, wollen auffallen. Am besten angenehm auffallen. Diejenigen von Margaret Atwood unter dem Titel «A trio of tolerable tales» lassen schon beim Schmökern schmunzeln.
Sie scheinen auf den ersten Blick für Kinder geschrieben worden zu sein, doch erfreuen sie erst recht das Kind in uns. Ebi Naumann, ein Theatermensch aus Kiel, übersetzte das Trio delikat und dicht in «Drei drollige Dramen».
Der Rüpel Ramsay randaliert mit Radieschen: rabiat, radikal. Der bedauernswerte Bob trifft auf die düstere Dorinda: beglückend, betörend und dankbar dröhnend. Die wandernde Wanda verirrt sich in Witwe Wischwaschs Wunderwäscherei: wahrhaftig ein Wagnis, das zum Glück wundersam ausgeht.
Drei Geschichten zum Vorlesen, laut lesen, leise lesen, lachen, lächeln, lustig sein. Erheiternd, erfrischend, erquickend – welch ein Erlebnis voller Entzücken. Man kann gar nicht mehr aufhören selbst dauernd nach Gleichklängen, also mit gleichem Buchstaben beginnenden Wortkombinationen und Satzkonstruktionen zu suchen, um sich fantastisch über jeden Fund zu freuen.
Adelheid Ohlig
Margaret Atwood. Drei drollige Dramen. Mit Illustrationen von Dušan Petričič. Dörlemann Verlag 2021. 72 Seiten, Fr. 27.-