«Das Universum schenkt dir alles» – die Aussage des Buchtitels hört man gerne. Sich ausrichten, gute Gedanken haben und diese fühlen, Wünsche losschicken und staunen, wie sich das eigene Leben zum Guten verbessert. Der Traumpartner kommt, der Job, der nicht nur Beruf, sondern Berufung ist, der Geldsegen oder das lang ersehnte Kind, mit dem die Autorin beim Schreiben des Buches schwanger war.
Ich mag diese Ausrichtung auf das Grössere, das Vertrauen in die göttliche Präsenz oder das Universum, dem Platz machen für kleine (und grosse) Wunder. Doof ist nur, wenn es nicht klappt. Wenn nichts geschieht, obwohl man sich doch so sehr bemüht hat mit dem Wünschen, den Visionboards oder den positiven Affirmationen. Das führt gerne dazu, dass man sich dann noch schlechter fühlt, sich erst recht als Versagerin wahrnimmt.
Doch auch so genannten Super-Attractors gelingt das erfüllte Leben nicht immer. Gabrielle Bernstein fiel nach der Geburt ihres lang ersehnten Sohnes in eine schwere Depression. Die grosse Qualität der Bestsellerautorin liegt darin, dass sie offen und ehrlich darüber spricht. Stellt sie heute ihr Buch vor, geht sie auf die schwierige Zeit danach ein. Und damit ist sie nicht ein über allem stehender spiritueller Guru, sondern eine Frau, die mit Hilfe von Meditationen, Affirmationen, vielen Gebeten und Gefühlen der Dankbarkeit und Wertschätzung durchs Leben geht. Manchmal umfällt, hart aufschlägt und sich wieder aufrappelt.
Genau so schreibt sie: lebensnah, erfrischend, persönlich und mit vielen Tipps und Tricks, um mehr Leichtigkeit in den Alltag zu bringen. Sie erklärt, wie man sich mehr auf die Freude und das Gute ausrichten kann – und schon das alleine reicht, um ganz persönliche Wunder zu erleben. Was will man mehr?
Gabrielle Bernstein. Das Universum schenkt dir alles. In 11 Schritten zu einem freien, erfüllten und verbundenen Leben. Arkana Verlag 2020. 312 Seiten, Fr. 24.50