Sein intensiver Yogaweg hat René Hug nicht nur um die Welt geführt, sondern auch vom kraftvollen Yang Yoga zum sanften, meditativen Yin Yoga. Er hat am eigenen Leib erfahren, dass wir uns selbst umso besser kennenlernen, je mehr wir in die Stille gehen und auf unser Bauchgefühl hören.
„Yoga! Das Magazin“: Wieso ist Yin Yoga und Restorative Yoga in der heutigen Zeit so wichtig?
René Hug: Die meisten Menschen haben verlernt, das Leben zu geniessen und sind oft auch im Yoga getrieben – von Ehrgeiz und hohen Ansprüchen an sich selbst. Yin Yoga und Restorative Yoga gibt bewusst Gegensteuer. Hier ist weniger mehr. Indem wir Hilfsmittel benutzen und länger in den Stellungen bleiben, können die Muskeln entspannen und der Körper regeneriert sich. Das ist in der heutigen hektischen Zeit von grosser Bedeutung.“
„Yoga! Das Magazin“: Wie kamst du zum Yoga?
René Hug: „Ich war früher in der Zürcher Finanzwelt tätig, beschäftigte sich mit Zahlen und Verkauf. Der hohe Druck, dem man ausgesetzt ist, und die Erkenntnis, dass man nur durch Leistung Anerkennung erhält, belastete mich stark, und ich hielt nach Alternativen Ausschau. So kam ich mit Leuten in Berührung, die sich mit Körperarbeit beschäftigten, und fühlte mich bei ihnen sofort heimisch. Ich machte zuerst eine Ausbildung zum Wellnesstrainer und begann, regelmässig Yogalektionen zu besuchen. In diesen Stunden erlebte ich Wunder und das führte dann dazu, dass ich meinen Job bei der Bank an den Nagel hängte und nach Indien in ein Ashram ging. Dort absolvierte ich eine 500-stündige Yogalehrer-Ausbildung. “
„Yoga! Das Magazin“: Wie kamst du vom körperorientierten Yang Yoga zum sanften Yin Yoga?
René Hug: „Ich konnte nie ganz hinter den stark körperbetonten Stilen wie Ashtanga-, Power- oder Vinyasa-Flow stehen. Für mich war das nie der richtige Yoga. Als ich Paul Grilley, einem der bedeutendsten Vertreter des Yin Yoga, begegnete, entdeckte ich, dass Yoga viel mehr ist als zielorientierte Bewegung, Schwitzen, müde sein auf der Matte. Es gibt etwas noch Feinstofflicheres, das noch tiefer in den Körper geht. Das uns zeigt, dass der Körper etwas anderes will als der Verstand. “
Lesen Sie das Porträt über ihn in der aktuellen Ausgabe 4/20