Sie kommen manchmal wie aus dem Nichts, manchmal kündigen sie sich mit Vorboten an oder haben eine ganz konkrete Ursache: die miesen Tage. Wer kennt sie nicht? Eveline Helmink hat ein „Handbuch für miese Tage“ geschrieben, das helfen soll, solche Tage zu akzeptieren und die dazugehörigen Gefühle ins Hier und Jetzt zu integrieren, im Wissen darum, dass es auch wieder die Tage danach gibt.
Die Chefredaktorin der niederländischen Ausgabe des Magazins „Happinez“ versteht das Buch als Einladung, „Glück und Unglück als komplementär zu betrachten“. Dabei schöpft sie aus ihren eigenen Erfahrungen und Begegnungen mit inspirierenden Persönlichkeiten im Rahmen ihrer Arbeit als Journalistin: zum Beispiel mit dem Zen-Meister Bernie Glassmann oder der Mediationslehrerin Sharon Salzberg. Das Buch ist eine Sammlung ihrer Notizen zu miesen Tagen, die sie sich über „Unvollkommenheiten, Schwachstellen und Resilienz“ gemacht hat. In ansprechend zu lesenden Texten – sie nennt sie „Shortcuts“ – stellt sie Übungen und Strategien vor, die ihr die miesen Tage jeweils erträglicher machen.
Es ist kein psychologisches Ratgeberbuch für die wirklich tiefergehenden miesen Tage. Es ist aber ein Buch, das man zur Hand nehmen kann, wenn man von schlechter Laune überrascht wird. Damit kann man den Tag einmal anders als im üblichen Fahrwasser erleben und lernen, sich und seine Launen zu akzeptieren.
Dania Koch
Eveline Helmink. Handbuch für miese Tage. Ohne Ab kein Auf: Wie uns die unglamourösen Tage weiterbringen. Irisiana 2020. 256 Seiten, Fr. 30.90