Das Enneagramm ist ein Erkenntnis- und Entwicklungsmodell, das erklärt, wie wir Menschen ticken. Die Typenlehre ist ein uralter Weisheitsspiegel. Er beschreibt neun «Enneatypen» und ihre spezifische Art, mit sich selbst, mit anderen und mit der Welt in Beziehung zu treten.
Die präzise Aussagekraft dieser Lehre, wie wir mit Zorn, Stolz, Neid, Habgier oder Zweifel umgehen, ist beeindruckend. Das Enneagramm beschreibt neun Strategien, die neun «Ennea-Typen», wie beispielsweise den «harmoniesüchtigen Vermittler», die «blendende Macherin» oder die «loyale Skeptikerin». Es ist faszinierend zu erkennen, wie Gefühle wie Zorn, Scham oder Angst in den jeweiligen Typen zum Ausdruck kommen oder eben unterdrückt werden.
Natürlich lässt sich der Mensch in seiner Vielschichtigkeit nicht auf ein starres Schema reduzieren. Es geht nicht darum, Menschen zu kategorisieren und in Schubladen zu stecken. Letztlich geht es in der Arbeit mit dem Enneagramm wie im Yoga Sutra darum, die Strukturen des Geistes zu erkennen. Es geht darum, die Struktur des Egos zu verstehen, so dass man realisieren kann, was tiefer ist als das Ego – die wahre Essenz. Und dafür ist das Enneagramm ein Werkzeugkasten, der uns hilft, aus dem Labyrinth des automatisierten Verhaltens, Fühlens und Denkens heraus zu kommen.
Mehr zum Enneagramm finden Sie in der aktuellen Ausgabe 3/20