„Yoga! Das Magazin“: Du bezeichnest dich im Yoga als Freigeist. Was meinst du damit?
LuNa Schmidt: „Ich habe genug von Regeln und Normen. Der Hatha Yoga ist voller patriarchaler Härte, und es gibt viele Gebote, wie eine ,richtige’ Yogini, ein ,echter’ Yogi zu sein hat. Ich möchte die Menschen ermutigen, keinen Regeln und Theorien unreflektiert zu folgen, nur weil sie überliefert sind, sondern die Intuition zu fördern. Ich möchte Menschen Mut machen, neue Wege zu gehen, zu experimentieren und so ein neues Verständnis für Körper, Bewegung, Meditation und Energie zu finden.“
„Yoga! Das Magazin“: Du hast im kaschmirischen Shivaismus deine spirituelle Heimat gefunden. Was fasziniert dich daran?
LuNa Schmidt: „Dieser mystische Weg, der frei ist von Dogmen, strengen Geboten oder stilisierten Ritualen, ist meine Inspirationsquelle. Dieser anarchistische, revolutionäre Weg schlägt ein direktes Eintauchen in alle Sinneserfahrungen vor und entspricht mir total. Es ist ein Lebensweg, der geprägt ist von Natürlichkeit und enthält nichts Aufgesetztes, sondern ist menschlich und lebbar. Das Leben darf freudvoll sein!“
„Yoga! Das Magazin“: Wieso magst du den Begriff «Naturschutz» nicht?
LuNa Schmidt: „Wir müssen die Natur nicht schützen. Sie braucht uns nicht. Sie wird uns überleben. ,Naturfreundschaft’ ist gefragt ist. Oder die Liebe zur Natur und zu den Tieren. Das verändert etwas. Dazu braucht es ein Gefühl der Verbundenheit: Wenn ich fühle, was ich mache, entscheide ich mich, gewisse Produkte nicht mehr zu kaufen, gewisse Nahrungsmittel nicht mehr zu essen. Einfach, weil ich die Konsequenzen fühle. Wenn sich das Gefühl von Einssein etabliert hat, ist es nicht mehr ein Kopfentscheid. Es geschieht aus Liebe. Das ist nachhaltig.“
Lesen Sie das Porträt über sie in der aktuellen Ausgabe 4 /19