In dem übersichtlichen, reich bebilderten Buch hat Stephan Suh 108 Asanas zusammengestellt, die er in die fünf Gruppen unterteilt: Basisübungen, Standübungen, Handbalance, Hock-/Bodenübungen sowie Dehnung und Entspannung. Auf einer Doppelseite erklärt er jeweils, worauf es in der Stellung ankommt, wozu sie nützt und wie man in die Grundstellung reinkommt. Besonders hilfreich ist, dass er zu jedem Asana jeweils drei Levels inklusive Foto aufführt – Varianten für Anfängerinnen, für Geübtere und für Fortgeschrittene, oft mit Hilfsmitteln. Er zeigt auch immer, wie ein Übungspartner in der Stellung helfen kann. Diese Hilfestellungen sind allerdings oft kaum erklärt und falls jemand zu drücken und ziehen beginnt, der nicht Lehrerfahrung hat und genau weiss, was er tut, kann das zu Verletzungen führen.
Am Schluss des Buches hat es acht Übungsprogramme zu Themen wie Nackenverspannung, mehr Selbstbewusstsein, Rückenbeschwerden oder Office-Yoga. Die ganze Übungsserie wird noch einmal mit einem Foto pro Asana gezeigt, was übersichtlich und hilfreich ist. Nicht angebracht finde ich hier allerdings das Programm für Schwangere, da der Autor viel zu wenig auf Pro und Contra bei den einzelnen Stellungen eingehen kann und trotzdem auch „Beginner“ einlädt zu üben. Passend wäre hier ohnehin die weibliche Form gewesen – doch das ist ein Detail.
Stephan Suh ist Sportlehrer und praktiziert neben Yoga auch Qi-Gong und Taekwondo. Das merkt man dem Buch an. Die Einführung in den Yoga ist sehr kurz und bleibt an der Oberfläche und viele der Asanas sind sportlich anspruchsvoll und führen nicht unbedingt zu sich selbst und in die Tiefe. Trotzdem ist es ein interessantes Buch und macht Lust zum Üben.
Stephan Suh. Der Yoga Coach. 108 Asanas für mehr Kraft, Flexibilität und innere Ruhe. Schirner Verlag 2018. 288 Seiten, Fr. 38.90