Wer hat Lust auf Baden im Winter? Nicht in der Badewanne, sondern im Fluss oder im See! Wem das zu unrealistisch scheint, kann zuhause unter der Dusche beginnen. Nein, ich meine nicht die Wechseldusche. Ich meine so: eiskalt von Anfang an und auch kein wechseln auf warm. Nur kalt. Es fühlt sich grossartig an, vor allem hinterher. Krank war ich diese Saison auch noch nicht. Wie ich dazu gekommen bin?
Letztes Jahr hatte ich irgendwo über eine Frau gelesen, die nur noch kalt duscht. Anscheinend sei sie dadurch erheblich resistenter gegen Stress und Krankheit. «Nichts für mich!» hatte ich das rasch weggeschoben, ich war ja überzeugte Warmduscherin und Heissbaderin. Das war im Sommer. Aus diversen Gründen ging es mir schlecht. Stimmungsschwankungen. Depressive Verstimmungen. Hartnäckige Ängste. Erste Symptome der Wechseljahre. Nachlassende Resilienz. Ein Gefühl von blockiert sein. Ich brauchte irgendwas und folgte dem Geistesblitz, eine eiskalte Dusche zu nehmen. Wow. Das Prickeln hinterher. Beschwingtheit, hellwache Sinne, tieferer Atem, das Gefühl von innerer Stabilität und sogar Stärke. Negative Gedankenspirale gelöst. Der Rest vom Tag war gerettet. Ich tat es wieder. Und wieder. Irgendwann jeden Morgen.
Mittlerweile ist Februar und ich beginne jeden Tag mit einer eiskalten Dusche. Auch an Wochenenden. Lasse ich sie weg, fehlt mir das erquickend-frische-prickelnde Gefühl, mit dem ich in den Tag gehe. Als würde mein Nervensystem neu gestartet. Vor Kurzem folgte ich meinem Bauchgefühl, das mich direkt in die Winter-Aare führte. Es ist eine Art Kurzmeditation in der Kälte. Begonnen habe ich mit 20 Sekunden. Jetzt bin ich bei etwa zwei Minuten. Ich zwinge mich nicht, achte auf mein Bauchgefühl. Dieses rät mir klar, weiterzumachen, weil es mir so gut tut! Sehen wir uns beim Winterbaden?
(So ganz hart bin ich dann auch nicht. Die Haare wasche ich mir unter einer wöchentlichen warmen Dusche. Aber vielleicht lasse ich diese dann im Sommer weg 😉)
Wer sich für die Wirkungsweise von duschen oder baden in sehr kaltem Wasser interessiert, landet bei Wim Hof. Auch bekannt als «The Iceman», ist er der Entwickler der nach ihm benannten Methode, die neben Kälteexposition und Atemtechnik auf fokussierter innerer Haltung beruht. Wim Hof kletterte unter anderem in Badehosen und Sandalen auf über 7000 Metern Höhe am Mount Everest und ist Rekordhalter im baden in eiskaltem Wasser.
Hintergründe über die Wim Hof Methode, wissenschaftliche Studien, Erfahrungsberichte, Inspiration und Näheres über diesen faszinierenden Mann, der auch im kältesten Winter in T-Shirt und Shorts unterwegs ist.
In der Wim Hof Methode ausgebildete Instruktorin und Instruktoren in der Schweiz
- Bern – Helena Hefti Wenger
- Thun – Rolf Duda
- Zürich – Simon Hegener
- Zürich – Beat Sorgenfrei
- Zürich – Felix Hirschburger
- Gland, am Genfersee – Karima Jam