Brigitte Bögli ist eine der erfahrensten Iyengar-Yogalehrerinnen der Schweiz. Die zierliche 60-Jährige unterrichtet mit grosser Präzision und zugleich mit viel Humor und Wärme. Ein Leben ohne Yoga kann sich die ehemalige Profi-Tänzerin nicht vorstellen. „Er hat mich auch durch schwierige Zeiten getragen.“
„Yoga! Das Magazin“: Wie kamst du zum Yoga?
Brigitte Bögli: „Zum Yoga kam ich, weil ich mir beim Tanzen eine Verletzung zugezogen hatte und über längere Zeit kein klassisches Ballett üben konnte. Ich nutzte diese Zwangspause und besuchte meine erste Yogastunde bei Liselotte Haas, eine der Yogapionierinnen in Bern. Diese schickte mich zu Judith Adank, eine der ersten Iyengar-Yogalehrerinnen in der Schweiz. Bereits die erste Stunde bei ihr packte mich. Ich war fasziniert, dass der Yoga so anstrengend sein kann, ich war fasziniert von den Hilfsmitteln, die so viel ermöglichen in den Stellungen. Von da an gab es kein Halten mehr.“
„Yoga! Das Magazin“: Du warst auch bei B.K.S. Iyengar in Pune. Wie war das?
Brigitte Bögli: „Zum ersten Mal begegnete ich B.K.S. Iyengar 1995, als ich – selber noch in der Ausbildung – eine mehrwöchige Lehrer-Weiterbildung an seinem Institut in Pune besuchen durfte. Es war eine verrückte Erfahrung. Viele Anleitungen habe ich damals noch nicht wirklich verstanden, doch ich war fasziniert und beeindruckt von der klaren Arbeit mit dem Körper. Die Intensivwoche wurde von seiner Tochter Geeta Iyengar geleitet. Guruji praktizierte im gleichen Raum seine Übungssequenzen. Während er übte, hatte er immer das ganze Geschehen im Auge. Wenn ihm etwas nicht gefiel, stapfte er mit grossen Schritten nach vorn. Er war ein sehr strenger Lehrer, der uns immer wieder aufforderte, die Stellungen zu analysieren und die Körperintelligenz bis in die letzten Zellen zu wecken.“
„Yoga! Das Magazin“: Was bedeutet dir der Yoga?
Brigitte Bögli: „Am Yoga liebe ich, dass ich ganz im Moment bin, gerade auch beim Unterrichten. Ich kann mir ein Leben ohne Yoga nicht vorstellen. Er wird immer spannender und es gehen neue Türen auf, je mehr ich eintauche. Yoga hat eine Konstanz. Das kann dir niemand nehmen. Er ist und bleibt, auch im Älterwerden. Auf der Matte sitzen, auf einem Stuhl sitzen, kann man immer.”
Lesen Sie das Porträt über sie in der aktuellen Ausgabe 6/18