In den Upanishaden, den ältesten Texten zum Yoga, wird die Urerfahrung des Yoga beschrieben. Dazu findet sich jedoch weder ein Asana, noch eine Atemübung oder Mediation – nicht einmal der Begriff Yoga kommt vor. Vielmehr geht es darum, das Wissen und Machen loszulassen und sich der Hingabe zu öffnen. Die männlichen Götter scheitern mit all ihrer Macht und Kraft, das Absolute zu ergründen. Erst als Uma, die Tochter des Himalaya, sie mit der weiblichen Kraft des Nicht-Machens und der Intuition vertraut macht, erfahren sie das Absolute. Die Entdeckung des Yoga bedeutet also die paradoxe Erfahrung, weniger zu machen und sich so für den inneren Wandel zu öffnen. Es geht nicht darum, selbstverliebten Göttern gleich die Perfektion der Yogastellungen anzustreben. Der ursprüngliche Sinn des Yoga leuchtet auf, wenn wir in der Praxis beginnen loszulassen.
Mehr zum Yoga in den Upanishaden von Yogaphilosophie-Experten Eckard Wolz-Gottwald finden Sie in der aktuellen Ausgabe 3/18.