Keine Frage – Schlafen tut gut. Das wissen wir alle aus eigener Erfahrung. Und doch hat der Schlaf kein gutes Image. Lange schlafen ist uncool, Langschläfern haftet ein Hauch von Faulheit und Langeweile an. Die Angst, dass uns der Schlaf Wichtiges verpassen lässt, ist weit verbreitet. Redearten wie „Entwicklungen verschlafen“ oder die Aussage der früheren britischen Premierministerin Margareth Thatcher, „Schlafen ist für Weicheier“ zeugen von dieser Angst. Thatcher behauptete, dass sie nur vier Stunden pro Nacht schlafe, und auch andere Führungskräfte heben gerne ihre Potenz hervor, indem sie darauf hinweisen, dass sie wenig Schlaf brauchen.
Obwohl es längst bekannt ist, dass wir gerade dann die gröbsten Fehler machen, wenn wir müde sind, ist die Tatsache, dass wir etwa einen Drittel unseres Lebens verschlafen, für viele Menschen eine bittere Pille. Da ist das Versprechen, dass eine intensive Yoga- oder Meditationspraxis dazu führt, dass wir weniger Schlaf brauchen, ebenso verlockend wie der Versuch, sich mit Kaffee, Tee oder Chemie wach zu halten.
Das eher schlechte Image des Schlafes, die Hektik unseres Alltags sowie die Reizüberflutung unserer Sinne durch künstliches Licht, Fernseher, Computerbildschirme oder Handydisplays führt dazu, dass die meisten Menschen zu wenig schlafen.
Es gibt unzählige Ratgeber dazu, wie wir besser (ein)schlafen können. Die Journalistin Stephanie Grimm schaut das Thema Schlaf in ihrem spannenden Buch „Schlaft doch wie ihr wollt“ umfassender an. Sie geht der Frage nach, wieso dem Schlaf ein so schlechtes Image anhaftet, wie sich unser Verhältnis zum Schlaf im Lauf der Zeit und vor allem mit der Erfindung der Glühbirne verändert hat, wie der Umgang mit Schlaf sich in den verschiedenen Kulturen unterscheidet und zu welchen Erkenntnissen die Schlafforschung in den letzten Jahrzehnten gekommen ist.
Lesen Sie mehr dazu in der Ausgabe 3/16
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